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Weg aus der Internetsucht: Hindernisse durch das falsche Umfeld

Nahezu jeder kennt den Spruch: „Die fünf Menschen, mit denen man sich am meisten umgibt, bilden den Charakter von einem Selbst.“ Warum ist das so? In diesem Beitrag wird es um die Veränderung des Umfeldes gehen, wenn sich Internetsüchtige auf ihren Weg in die Freiheit begeben.

Wir sind der Durchschnitt unseres Umfeldes

Überlegen wir doch einmal logisch: Menschen sind soziale Wesen. Wir leben in Gemeinschaften, da uns diese Sicherheit, Halt und Schutz bieten. Es gilt: Gleich und Gleich gesellt sich gern. Ein Drogensüchtiger konsumiert selten allein. Meistens in Gruppen. Dieses Zugehörigkeitsgefühl bietet verschiedene Möglichkeiten sich besser zu fühlen. Zum einen ist man nicht allein mit seinen (Sucht-)Problemen. Zum anderen ist da der Aspekt der Sicherheit.

Genauso ist der mit digitalen Süchten. Ein Computerspielsüchtiger ist umgeben von Menschen, die ähnlich viel spielen, wie er. Eine Social-Media-Abhängige von anderen Erkrankten. Auch die Pornosucht bildet keine Ausnahme. In den meisten Fällen wird Pornografie zwar nicht gemeinsam konsumiert, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass mehrere Menschen im Freundes- und Bekanntenkreis dasselbe tun.

Wie wir unser Umfeld anziehen und verändern

Jedem Verhaltensmuster liegen entsprechende Charaktermerkmale sowie Lebenseinstellungen zugrunde. Es gilt erneut: Gleich und Gleich gesellt sich gern. Bricht jemand aus seinem gewohnten Umfeld aus, braucht es eine gewisse Zeit, um mitzuwachsen. Bis eine neue Peer-Group (so nennt man eine gleichgesinnte Gruppe, zu der man sich zugehörig fühlt) gefunden ist, kann es mehrere Monate bis Jahre dauern.

So wurde ich, nachdem Verlassen des EGO-Shooters immer wieder gefragt, wann ich wieder online bin. Als ich erwähnte, dass dies nie mehr stattfinden würde, haben sich diese Menschen von mir entfernt. Doch immer dann, wenn sich eine Türe schließt, öffnen sich andere. Es liegt allein an jedem von uns selbst, welche wir wählen.

Jeder wählt seinen Weg selbst

An Internetsucht Erkrankte wissen, dass es wesentlich mehr gibt. Es gibt mehr als den Horizont des Spiels, um diesen zu bewältigen, ist jedoch eine Veränderung des Umfeldes notwendig. Dies erfordert nicht notwendigerweise einen kompletten Abbruch des Kontaktes, sondern eine Verschiebung zugunsten anderer Menschen. Menschen, die dem Ideal des eigenen Selbst entsprechen.

Um diesen Weg gehen zu können, müssen Süchtige wissen, wohin sie wollen. Ein Weg ohne ein Ziel oder wenigstens die Tendenz einer Richtung führt in ähnliche Abgründe. Um dies zu verhindern, sollte Klarheit darüber herrschen, was man will und was man nicht will. Nur wenn das Innere stabil ist, passt sich das Umfeld entsprechend an. Hieran arbeiten wir in der Beratung und erstellen gemeinsam Strategien zur Festigung im echten Leben. Das SUCHTFREÌ Mentoring unterstützt Betroffene auf Ihrem Weg aus der Sucht.

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