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Handy im Bett – Schlafstörungen und Gefahren

Etwa jeder vierte Arbeitnehmer in Deutschland leidet unter schlaflosen Nächten. Die meisten kennen dieses Szenario: Wir wachen mitten in der Nacht auf und wissen nicht, was wir tun sollen. Leichtfertig wandert die Hand zum Handy, welches auf dem Nachttisch neben unserem Bett liegt. Ohne nachzudenken, drücken wir den kleinen Knopf und sind plötzlich in einer anderen Welt.

Was wir wissen

Schon lange wissen wir, dass Blaulicht schädlich ist. Die Displayfarben wirken wie eine Art Energy-Drink, welches unsere natürlichen Schlafhormone blockiert. Konsumieren wir etwas auf unserem Smartphone, bevor wir zu Bett gehen, benötigen wir länger, um einzuschlafen. Nun könnte man meinen, der Blaulichtfilter, auch liebevoll der „Nachtmodus“ genannt, würde uns davor schützen.

Studien ergaben, die Irrelevanz eines solchen Filters auf die Einschlafdauer und Schlafqualität. Jugendliche, die ich im Coaching begleite, berichten, sie würden zum Einschlafen Serien auf YouTube schauen. Wenn wir schlafen gehen, benötigen wir ein möglichst ruhiges und reizarmes Umfeld. Im Falle des Jugendlichen sind diese Voraussetzungen nicht von der Hand zu weisen, doch warum schläft er dennoch ein?

Warum wir trotzdem mit dem Handy im Bett einschlafen

Durch die ständigen Reize sinkt unsere Aufmerksamkeit, da wir überfordert sind. Wir benötigen eine Auszeit von den Bildschirmen um uns herum. Es ist also nicht eine sanfte Begleitung in den Schlaf, sondern vielmehr ein Ausweg von der Überforderung. Wenn wir also mitten in der Nacht unser Handy nehmen, überrollt uns diese Flut an Reizen. Unser Gehirn versucht von 0 auf 100 alle Eindrücke zu erfassen. Es folgen zwei mögliche Szenarien:

  • Entweder wir driften aufgrund dieser Stressoren in das Land unserer Träume zurück.
  • Oder aber wir sind so überfordert, dass an ein Weiterschlafen in den nächsten Stunden nicht zu denken ist.

In beiden Fällen wachen wir am nächsten Morgen unausgeschlafen auf. Die erhoffte Regeneration durch den Schlaf bleibt aus und dementsprechend träge wandeln wir durch den Tag.

Es ist klar, wir mögen es nicht, wenn wir uns von der einen auf die andere Seite wälzen müssen, um wieder einzuschlafen. In diesem Fall bietet das Smartphone eine attraktive Alternative. Social Media schläft nie. Es ist immer jemand da, der genauso, wie wir selbst nicht schlafen kann und chatten will.

Das Problem: Schlafstörungen

Je öfters wir entsprechend dem Drang nach Beschäftigung zu unserem Smartphone greifen, desto mehr verdrahtet sich unser Gehirn hinsichtlich dieses Verhaltensmusters. Als Folge entstehen Schlafstörungen, welche unsere Lebensqualität massiv einschränken.

Anzeichen für Schlafstörungen sind:

  • Lange Zeit bis zum Einschlafen
  • Regelmäßiges Aufwachen in der Nacht
  • Frühzeitiges Aufwachen (bevor wir eigentlich aufstehen wollen)
  • Trägheitsgefühl im Alltag oder auch Motivationslosigkeit

Was wir tun können

Um eine durch das Handy bedingte Schlafstörung vorzubeugen, gibt es zwei Tipps:

  1. Leg dir neben dein Bett ein Buch, zu dem du greifen kannst, wenn du aufwachst.
  2. Das Smartphone weit weg vom Bett liegen lassen, damit du gar nicht erst in die Versuchung kommst, es einzuschalten.

Einige werden sicher einwenden: „Mein Wecker wohnt doch im Handy, ich kann es gar nicht so weit weglegen.“  Ist das so? Sein Signalton fordert uns dazu auf, das Bett zu verlassen. Daher macht es keinen Unterschied, ob wir etwas weiter zur nächsten Kommode laufen müssen oder ihn direkt im Bett ausschalten. Zudem verhindert dies ein erneuertes Einschlafen.

Also: kein Handy im Bett! Sei es dir wert, auf einen gesunden Umgang mit digitalen Geräten zu achten. Deine Gesundheit wird es dir langfristig danken.

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