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Handy in der Partnerschaft: Unterstützung oder Beziehungskiller

„Mich stört das echt.“, erzählte mir zuletzt eine Freundin von ihrer Beziehung „Er hat ein neues Spiel heruntergeladen und wenn ich mit ihm am Abend etwas unternehmen will, ist er oft am Handy.“

Social Media und doch keine Nähe

Mich macht es manchmal traurig, was in unserer Gesellschaft für Standards herrschen. In Gesprächen schenken viele dem, was in ihren Smartphones geschieht, mehr Beachtung als ihrem Gegenüber. Der Kick im Virtuellen scheint wichtiger als echte soziale Nähe. Viele Bücher greifen seit Jahren die Entfremdung von Zwischenmenschlichkeit auf, genauso wie Studien den Zusammenhang mit resultierenden Persönlichkeitsstörungen aufdecken. Des Weiteren ergab eine Studie den Zusammenhang von Smartphone-Nutzung, dem Gefühl von Einsamkeit und einer schlechteren Beziehungsqualität.

Doch einmal ehrlich: „Das Smartphone ist nicht das Problem.“ Vielmehr sind wir es. Wir, die Besitzer, welche es auf die eine oder andere Art und Weise nutzen. Wie ein Schwert, das zur Verteidigung und zum Angriff dienen kann, dient das Gerät zur Vertiefung einer Beziehung oder trennt die Partner.

Zurückweisung des Partners

Zurück zum Einstiegsbeispiel. Wie würdest du dich fühlen, wenn du etwas mit einer Person unternimmst und diese ständig auf das Handy schaut. Sei es wegen eines Spiels, Social-Media oder etwas ganz anderem. Ich würde mich abgewiesen und nicht wahrgenommen fühlen. Es gibt ständig wichtigere Dinge, als Zeit gemeinsam zu teilen.

Erfahren wir ein solches Verhalten, leidet unser Selbstwert. Vielleicht kommen sogar Fragen wie „Mag er / sie mich noch?“ oder „Warum ist alles andere wichtiger als ich?“. Oftmals ist dieses Verhalten so im Unterbewusstsein verankert, dass manchmal eine Anmerkung ausreicht.

Handysucht in Familien

Doch meist ist der Blick auf das Handy zur Gewohnheit geworden. Es ist normal, ständig auf den Bildschirm zu schauen. Gerade beim letzten Familientreffen sah ich mich mit diesem Verhalten konfrontiert. Während wir uns unterhielten, schauten unsere Gäste unablässig aufs Handy. Beim Klingeln ging der Griff selbstverständlich zum Gerät und unterbrach unser Gespräch abrupt.

Ich habe mir eine Bemerkung verkniffen, um keinen Streit zu provozieren, doch nicht nur mir trübte dieses Verhalten den gemeinsamen Abend. Können Menschen ihr Smartphone kaum noch aus der Hand legen, sollte überprüft werden, ob es sich um eine Sucht handelt (Zum Test).

Anzeichen hierfür können folgende sein:

  • Emotionale Unausgeglichenheit
  • Gedankliche Vereinnahmung
  • Verlust des Interesses

Was wir tun können

Um solche Gegebenheiten zu vermeiden, bietet es sich an, im Vorfeld Absprachen zu treffen. Im Interesse aller, besonders in einer Beziehung, sollte die Aufmerksamkeit für den anderen im Mittelpunkt stehen. Andernfalls ist dies nicht nur ein selbstschädigendes Verhalten, indem wir uns kostbarer Lebensmomente berauben, sondern auch andere verletzen können.

In meinem Buch: Ade Avatar stelle ich einen Leitfaden vor. In diesem finden Angehörige einen Leitfaden mit Ideen und Strategien, um ein kritisches Verhalten anzusprechen. Sollten Sie unter einem solchen Verhalten leiden, können Sie eine Beratung in Anspruch nehmen.

Zum Buch: „Ade Avatar“

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